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Caro's maritime Kinderecke

Sagen und Märchen vom Rhein

Die Nibelungen

Im Lande der Burgunder zu Worms am Rhein herrschte König Gunther mit seinen Brüdern Gernot und Giselher. Sie hatten eine Schwester namens Kriemhild, die mit ihrer Mutter am Hofe lebte.

In Xanten am Niederrhein lebte Sigfrid, der Sohn des Königs Sigmund. Ein junger Held. Mit Kühnheit und Kraft besiegte er den giftigen Drachen, der den unermesslichen Schatz des Zwergenvolkes der Nibelungen bewachte. In diesem Kampf eroberte er auch eine Tarnkappe, die ihn unsichtbar machte und das herrliche Schwert Balmung. Ein Bad im Blute des Drachen machte ihn unverwundbar. Als der junge Held von der schönen Kriemhild hörte, zog er an den Hof zu Worms um die Schöne zu freien.

Aber die junge Dame war zickig und zierte sich.

Fern über der grauen See, auf der Insel Island, wohnte die schöne Königin Brunhild. Viel begehrt war sie noch viel zickiger, sie stellte Bedingungen. Wer sie besitzen wollte, musste sie dreifach besiegen:

im Speerwurf, im Steinschleudern und im Sprung. Wer auch nur in einem dieser Wettkämpfe unterlag, hatte sein Leben verwirkt. Das dezimierte die Anzahl ihrer Freier ungeheuer.

König Gunther begehrte dieses blutrünstige Weib über alle Maßen und er versprach Sigfrid die Hand seiner Schwester Kriemhild, wenn er ihm helfe Brunhilde zu bezwingen.

 

Und jetzt kommt der treue Recke Hagen ins Spiel. Er, sein Bruder Dankwart und Sigfrid begleiteten den Freier. Sie wurden von Brunhild und ihren Mannen freundlich willkommen geheißen.

Bereits am nächsten Tag begannen die Kampfspiele. Gunter war nicht stark genug die schweren Waffen, die Brunhild ihm reichte zu führen, doch Sigfrid unsichtbar durch die Tarnkappe übernahm den Wettkampf, während Gunther zum Schein nur Gebärden ausführte. Die Dame wurde besiegt und Gunther konnte sie als seine Gemahlin heim führen. Doch Brunhild gab noch nicht auf. Zornig über die Verbindung von Sigfrid und Kriemhild verweigerte sie sich in der Hochzeitsnacht ihrem Gatten, fesselte ihn sogar an Händen und Füßen und hängte den Wehrlosen an einen starken Nagel hoch an die Wand.

In der nächsten Nacht half wieder der getarnte Sigfrid seinem Freund Gunther die Widerstrebende zu besiegen. Er nahm Brunhilds Gürtel und Ring mit als er sie verließ.

Zehn Jahre vergingen und das Schicksal nahm seinen Lauf. Die beiden hochnäsigen Königinnen versuchten sich gegenseitig zu übertrumpfen und zu demütigen. Kriemhild zeigte Brunhild sogar Gürtel und Ring, den Sigfrid ihr in der Hochzeitsnacht abgenommen hatte. Brunhild war tief gedemütigt und ihr treuer Hagen versprach diese Schmach an Sigfrid zu rechen.

Als einige Zeit später Sigfrid mit den Burgundern in den Krieg zog, bat Kriemhild den treuen Hagen besonders auf ihren Gatten zu achten. „An einer Stelle ist er verwundbar“, sagte sie in arglosem Vertrauen und verriet Hagen was sonst niemand wusste. Als Sigfrid im Blut des erschlagenen Drachen badete, fiel ein Lindenblatt zwischen seine Schultern, so dass er an dieser Stelle verwundbar blieb. Da bat Hagen die verwundbare Stelle durch ein Kreuz auf seinem Gewand zu bezeichnen, damit er ihren Gatten recht beschützen könne. So konnte Hagen den arglosen Sigfrid töten und seine Königin rächen.

 

Kriemhild blieb in Worms um täglich das Grab ihres geliebten Sigfrid besuchen zu können.

Sie holte auch den Nibelungenschatz nach Worms und verteilte freigiebig Geschenke unter das Volk.

 

Hagen aber beobachtete dies argwöhnisch. Er befürchtete, dass Kriemhild zu viel Rückhalt im Volk

erhielt.

Da nahm er den Schatz der Nibelungen und versenkte ihn im Rhein bei Worms.

 

An diesem wunderbaren Ort,

Da ruht der Nibelungen Hort;

Um ihn geschah wohl mancher Mord;

Hier liegen Schild, Helm und Ringe,

Manch goldenes Heft, manch gute Klinge,

Kleinode und viel andre Dinge,

Der Frauen Zier, der Helden Wehr

Ruht da, viel tausend Zentner schwer,

Und streut das bunte Licht umher.

 

Clemens von Brentano hat Recht, da liegt er immer noch. Kein noch so eifriger Schatzsucher hat ihn bisher entdecken können.

Doch wenn die Sonne ins Wasser scheint, kannst du Gold und Edelsteine in der Tiefe aufleuchten sehen, dass du geblendet die Augen schließen musst.

Die Burgunder mussten Hagens Frevel alle mit dem Leben bezahlen. Sie wurden auf Betreiben Kriemhilds an Etzels Hof getötet.

 

nacherzählt von Doris Sutter