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Caro's maritime Kinderecke

Sagen und Märchen vom Rhein

Der Lällekönig

In Basel gehen alle Uhren eine Stunde zu früh. Wenn es in den umliegenden Städten und Dörfern Ein Uhr ist, schlägt es hier Zwei.

Wie kann das sein? Nun, Basel wird durch den Rhein in zwei Teile geschnitten. Großbasel auf der Backbordseite, Kleinbasel auf der Steuerbordseite.

Vor mehren hundert Jahren wurde die Stadt von Feinden überfallen.

Sie hatten Kleinbasel schon in ihre Gewalt gebracht und wollten nun auch noch den anderen Stadtteil erobern. Der Angriff war geplant, wenn es nach Mitternacht auf der großen Glocke des Turms an der Brücke, Eins schlägt.

Der Uhrmacher, der die Uhr im Turm gebaut hatte und auch betreute, erfuhr per Zufall vom Vorhaben der Feinde und stellte die Uhr um eine Stunde vor, so dass sie statt Eins, Zwei schlagen musste.

Und so geschah es auch.

Die Feinde hörten es von der Turmuhr zweimal schlagen, waren der Meinung sie seien eine Stunde zu spät gekommen und gaben ihr Vorhaben gänzlich auf.

Zum Andenken dieser Errettung schlagen seit der Zeit, bis auf den heutigen Tag alle Uhren der Stadt zweimal statt einmal.

Wenn man in Großbasel an der Schifflände steht, sieht man an dieser Uhr einen Kopf, der auf die Straße hinausblickt, auf welcher der Feind eindringen wollte.

Dieser Kopf, verspottet immer noch den damals so listig herein gelegten Feind, in dem er in jeder Minute höhnisch die Zunge heraus streckt.

Und weil die Schweizer zur Zunge Lälle sagen, ist das der Lällekönig von Basel.


Ferdinand Philipp Grimm, gefunden und überarbeitet von Werner Reuters