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Caro's maritime Kinderecke

 

Fotos des Leuchtturms an der Rheinquelle mit freundlicher Genehmigung von Sedrun Disentis Tourismus

Der Rhein

Unser Rhein ist der längste schiffbare Fluss in Deutschland. Von seiner Gesamtlänge von 1320 km sind 865 km schiffbar. Er entspringt in der Schweiz, fließt an Frankreich vorbei, durch Deutschland bis nach Holland und verschwindet dann in der Nordsee.

Wir können sehr stolz darauf sein, dass wir den Rhein haben, sagt meine Oma, denn er ist wirklich einmalig.

Eigentlich wollte ich euch hier etwas über diesen tollen Fluss erzählen. Aber Oma sagt, dass es doch viel besser ist, wenn der alte Vater Rhein seine Geschichte selbst erzählt.

Denn er war ja schließlich von Anfang an dabei.

Vater Rhein erzählt:

Ja Kinder, viele von Euch kennen mich ja schon. Ihr wohnt an meinem Ufer oder seid schon einmal mit einer Fähre, einem Boot oder Schiff auf mir gefahren.

Ich habe aber nicht immer so ausgesehen wie heute und oftmals in den vielen, vielen Jahren habe ich meinen Lauf verändert.

Doch ich will ganz von vorne beginnen.

Wie jedes Baby, welches das Licht der Welt erblickt, war ich natürlich auch erst mal eine kleine Quelle. Wahrscheinlich hätte ich es als kleiner Bach nie alleine geschafft zu so einem großen Fluss zu werden. Deshalb habe ich mich mit ein paar Brüdern und Schwestern zusammengetan. Sie hießen alle mit Nachnamen Rhein. Da war der Tumarrhein, der Maighelsrhein und der Nalsper Rhein. Wir drei haben uns in Graubünden in der Schweiz aus der Erde gebuddelt. Gemeinsam sind wir auf Wanderschaft gegangen und haben uns Vorderrhein genannt. Später kamen noch ein paar andere Verwandte hinzu, der Medelser Rhein, der Sumvitger Rhein und der Valser Rhein. Gemeinsam waren wir jetzt schon ein ganz ansehnlicher Bergbach. Wir stürzten uns in eine große Schlucht und bildeten einen See.

Hier trafen wir dann auf einen anderen Verwandten, den Hinterrhein. Auch der Hinterrhein hatte sich mit einigen anderen zusammengetan. Das war ein wilder Geselle, das kann ich euch sagen. Und mutig war der. Im Rheinwald war er doch gerade zwei Schluchten entronnen, die sich Paradies und Hölle nannten.

So zogen wir nun gemeinsam dahin und die Menschen nannten uns jetzt Alpenrhein.

Die finstere Klamm der Via Mala, eine tief in den Berg eingeschnitte Wildwasserschlucht, konnte uns nicht aufhalten.

Wir waren jetzt ein richtig wilder Alpenfluss. Gleich gruben wir mal eine Trennlinie zwischen der Schweiz und Österreich und erreichten dann den Bodensee.

„Seht nur, “ sagten die Menschen. „ Da im See, da fließt der Seerhein!“

Natürlich wollte ich nicht immer im Bodensee bleiben. Das wäre mir ja viel zu langweilig gewesen. Also suchte ich mir einen Ausgang und fand ihn auch bei dem kleinen Ort Stein, dem ich dann gleich meinen Namen verehrt habe. Stein am Rhein. Das klingt doch wirklich gut.

Von hier an nannten mich die Menschen Hochrhein.

Wenn ihr glaubt, dass es nun ruhiger mit mir weiterging, da denkt ihr falsch. Jetzt musste ich ungeheure Kräfte sammeln, denn dichtbewaldete Felsen warfen sich mir trotzig entgegen und wollten mich nicht weiterziehen lassen.

Aber ich wäre nicht der Rhein, wenn ich mich so leicht aufhalten ließe.

Ich sammelte alle meine Wassermassen und toste über alle Steine und Felsen hinweg. Das war für die Leute ein ganz tolles Schauspiel.

„Das ist ja ein wunderbarer Wasserfall“, sagten sie. „Ein richtiger Rheinfall.“

 

Und weil ich diese Hürde in der Nähe von Schaffhausen überwand, nannten sie mich den „Rheinfall von Schaffhausen“. Aber das ist gar nicht richtig, denn eigentlich tobe ich ja bei Neuhaus über die Felsen. Na ja, die sollen sich nur streiten, die Menschen.

Endlich hatte ich das anstrengendste Stück hinter mir. Ich konnte mich auf meinem Weg nach Basel ein bisschen ausruhen.

Ich war jetzt kein Bach mehr aber auch noch kein Fluss. Erst ab Basel war ich tief genug, dass richtige Schiffe auf mir fahren konnten und prompt bekam ich auch wieder einen anderen Namen.

Die Menschen nannten mich ab sofort Oberrhein.

Mein Urgroßvater, der wollte hier nicht weiter graben, machte einen Bogen und floss durch die Täler der Saône und Rhone nach Süden ins Mittelmeer.

Weil aber Kinder nicht immer das Gleiche wollen wie Väter und Großväter, habe ich mich entschlossen doch lieber weiter Richtung Norden zu fließen. Also grub ich mir ein neues Bett, das man später den Oberrheingraben nannte.

Aber stellt Euch nur vor. Die Menschen haben mir doch tatsächlich das Wasser abgegraben.

Nur damit ihre großen Lastkähne besser auf mir fahren konnten, haben sie mich kanalisiert und 10 Schleusen gebaut. Fast mein ganzes Wasser fließt jetzt in diesem hässlichen Kanal, der sich Grand Canal d'Alsace nennt.

Das habe ich den Menschen sehr übel genommen. Und die vielen Tiere und Pflanzen an meinem Ufer auch.

Früher habe ich aus den Alpen viele Tonnen Geschiebe mitgebracht, das ist Sand und Kieselsteine, Geröll und Schotter. Das braucht ein Fluss, da er sich sonst immer tiefer in sein Bett eingräbt.

Weil ich aber durch den Kanal kein Geschiebe mehr mitbringen kann, müssen die Menschen unterhalb der letzten Schleuse in Iffezheim jährlich 250.000 t Geschiebe in mich hineinschütten. Das haben sie nun davon.

Hätte ich Arme gehabt, dann hätte ich ganz schön die Ärmel hochkrempeln müssen, denn jetzt ging es weiter durch die Oberrheinische Tiefebene zwischen Schwarzwald und Vogesen, zwei kleineren Gebirgen hindurch.

Und wieder begannen die Menschen an mir zu regulieren.

Was hatte ich für herrliche Wege und Kurven gemacht. Mäander heißt das. Manchmal habe ich mich auch geteilt und zwischen meinen Armen gab es dann wunderschöne Inseln.

Ich hatte richtig viel Platz und wenn es ganz viel regnete, dann wurde ich groß und größer und trat über die Ufer. Aber das machte gar nichts, denn es störte ja niemanden.

Erst als die Menschen mich immer mehr in ein enges Bett zwängten und Häuser an meine Ufer bauten, da wurde es eng. Wenn dann noch meine Nebenflüsse Hochwasser führten, dann hatte ich einfach keinen Platz mehr in meinem engen Bett, trat über die Ufer und überschwemmte das ganze Hinterland.

Die Menschen wurden dann sehr traurig und hatten große Angst vor mir. Doch ich kann ja wirklich nichts dafür, wenn sie so dumm sind und ihre Häuser ganz nah an meine Ufer bauen.

Ab Bingen nennen mich die Menschen Mittelrhein.

Jetzt musste ich mich noch mal ganz schön anstrengen.

Links von mir türmten sich Hunsrück und Eifel und rechts Taunus und Westerwald auf.

Ich aber durchbrach das Tal und grub mich durch das Rheinische Schiefergebirge.

Die Menschen sagen, dass das heute mein schönster Abschnitt ist.

 

Ab Bonn nennt man mich Niederrhein. Hier hab ich wirklich meinen Schwung verloren.

Gemütlich plätschere ich vor mich hin und wenn ich Holland erreiche, dann teile ich mich sogar in zwei Arme.

„Das ist das Rheindelta“, sagen die Menschen und nennen meine Mündungsarme Waal und Lek. Doch ich verzeige mich noch mehr und bekomme noch mehr Namen, wie z.B. Pannerden Kanal, Oude Rijn, IJssel und Hollands Diep

Und dann kommt die Küste, an der ich einfach verschwinde, untertauche in der Nordsee.

Aber ich bleibe von meinem Anfang bis zu meinem Ende stets das, was ich schon immer war.

Euer wunderbarer, unvergleichlicher Rhein.

Vom Rhein gibt es viele Märchen und Sagen. Hier findet ihr einige davon.