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Caro's maritime Kinderecke

Sagen und Märchen vom Rhein

Die Bäckerjungen von Andernach

Einst zogen die Linzer gegen ihre Erbfeinde, die Andernacher, zum Streite. Beim Morgengrauen kamen sie vor die Tore der feindlichen Stadt. Sie wähnten die Bewohner noch in den Federn, doch sie hatten die Rechnung ohne die fleißigen Bäcker gemacht, die seit dem ersten Hahnenschrei in ihren Backstuben hantierten, und deren Jungen die frischen Wecken schon von Haus zu Haus trugen.

Zwei der Burschen, die ihren Rundgang beendet hatten, stiegen zum Vergnügen auf den Torturm am Rheinufer. Von dort aus sahen sie die vorsichtig heranschleichenden Linzer. Da rissen sie mit aller Kraft am Strang der Sturmglocke.

Dann aber warfen sie den Feinden die auf der Mauerbrüstung stehenden Bienenkörbe auf die Köpfe. Die gereizten Bienen stachen wütend drauf los, und alsbald wendeten sich die Linzer vor solch grimmigem Feinde zur Flucht. Gepeinigt von rasendem Schmerz, mit dicken Lippen und verbeulten Gesichtern sazen sie nach kurzer Zeit reihenweise am Rheinufer, um die Qual durch Kühlung zu lindern.

Von der Andernacher Stadtmauer her aber tönt lautes Hohngelächter.

Das Lob der tüchtigen Bäckerjungen klingt noch heute fort.

Ihr Andenken ist durch ein Steinbild am Rheintor für immer gesichert.

Quelle: die sieben Ähren, Lesebuch, 1952
Gefunden und bearbeitet von Werner Reuters