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Friedhelm und die Insel der Wellentrolle

 

Ganz hinten, in der hintersten Ecke des großen weiten Meeres, da, wo die Sonne abends über die Kante purzelt um auf der anderen Seite der Erde aus Trauben Rosinen zu machen. Also genau dort, da lag eine winzig kleine Insel. Hier lebten seit Urzeiten die Wellentrolle. Das sind die kleinen Kerle die auf den Wellenkämmen die Gischt einfangen.


Die Wellentrolle hatten ein großes Problem.
Ihre Insel versank leider nach vielen Jahren immer mehr in den Fluten des Meeres und so mussten sie sich nach einer neuen Wohnstätte umsehen.
Aber die Wellentrolle wollten Ihre Insel partout nicht verlassen, denn sie hingen an ihr und ganz besonders stolz waren sie auf den Wellentroll-Leuchtturm. Sie überlegten und überlegten, sie diskutieren und diskutierten, doch es kam nichts rechtes dabei heraus. Wellentrolle sind natürlich auch nicht sehr geübt im Diskutieren. So verging die Zeit und sie schnatterten und debattierten und vor lauter Durcheinandergeschnatter merkten Sie nicht, dass das Wasser des Meeres schon bis an den Fuß des Wellentroll-Leuchtturms schwappte.
Jetzt aber war die Not groß!
Wohin nur??? Wohin sollten sie gehen?
Was passierte jetzt mit dem Leuchtturm??
Und die ganzen Säcke mit der gesammelten Gischt??
Ach, herje!?
Sie jammerten und klagten und diskutierten immer aufgeregter. Aber besser wurden die Ideen nicht!

Das Wasser schwappte schon zur Tür des Leuchtturmes herein. Das Durcheinandergeschnatter wurde immer verzweifelter, es wurde geseufzt und gezetert. Doch keiner hatte eine rettende Idee!

Also die Not am größten war und keiner mehr an eine Rettung Ihres Leuchtturms glaubte, hörte man plötzlich aus der Ferne „Hatschi“. Kurze Zeit später wieder „Hatschi“ und noch einmal „Hatschi“. Nun schon viel lauter.

Die Wellentrolle unterbrachen ihr Durcheinandergeschnatter und sahen sich ratlos an!

„Hatschi“, erklang es wieder, ganz nahe und ganz Laut. So laut, dass es ihnen direkt ein wenig Furcht einjagte.
„HATSCH!“
Alle Wellentrolle zuckten zusammen und das Wasser spritze um ihre Knie.
Da, direkt vor ihrer Insel, die schon fast ganz unter Wasser war, zwischen den Wellen, da tauchte ein riesiger, dunkelgrauer Schatten aus den Fluten.
"Hatschi!“, machte es wieder.
Den Wellentrollen zitterten die Knie.
Wellentrolle sind nicht die Mutigsten, aber sie laufen auch niemals weg.
Wie auch, ihre Insel war ja nie groß genug zum Weglaufen.
„Hatschi!“, sagte eine dunkle Stimme. „Und Entschuldigung!“. Das war wirklich eine tiefe Stimme.
Die Wellentrolle hatten immer noch Angst, aber sie wurden auch sehr, sehr neugierig.
Da sahen sie im letzten Sonnenlicht etwas Riesiges aus dem Wasser auftauchen.
„Es ist ein Wal!“, riefen alle wie aus einem Mund ganz ehrfürchtig. „Ein Wal!“.
„Hallo ihr kleinen Trolle!“
„ Hatschi!, ich bin Friedhelm.“
„ Hatschi! , wie ich sehe habt ihr ein echtes Problem!“, polterte Friedhelm. „Ich denke ich kann euch helfen, hatschi!“.

Ja, helfen, das war das Zauberwort, das die Wellentrolle im Moment am Liebsten hörten.
Das Wasser schwappte ihnen schon über die Knie und von ihrer Insel ragten nur noch ein paar vereinzelte Grasbüschel aus dem Wasser.

„Ja!, ja!“, riefen sie alle.
„ Hilfe können wir gebrauchen und zwar schnell und viel!“
„Was machen wir nur mit unserem Leuchtturm?“
„Wir brauchen unseren Leuchtturm, ohne unseren Leuchtturm finden wir ja nie wieder zurück!“
Die kleinen Wellentrolle ließen mutlos den Kopf hängen.
Und sie hatten ja Recht! Ohne Leuchtturm gäbe es keine Wellentrolle. Sie würden ja nie wieder zurück finden, egal wohin. Und ohne das Leuchtturmlicht, das immer brannte, hätten sie auch keine Wärme mehr. Jeder der sich mit Wellentrollen auskennt, weiß, dass das Licht des Leuchtturms nicht nur sehr hell, sondern auch schnuckelig warm ist.

Und schon wieder fingen sie an zu debattieren, beraten und diskutieren.
Doch sie konnten immer noch nicht so gut Diskutieren und das Durcheinandergeschnatter wurde nur manchmal durch ein kräftiges „Hatschi“ von Friedhelm unterbrochen.
Friedhelm war nicht nur sehr, sehr groß, sondern auch uralt und wusste fast alles was es über das Meer, die Wellen, die Möwen und die Wellentrolle zu wissen gab.
Als Friedhelm sah, dass den Trollen langsam das Wasser bis zur Oberkante Unterlippe stand und die kleinen Gischtsammler sich immer mehr in ihr Durcheinandergeschnatter steigerten, da machte er mit seiner großen Schwanzflosse PLATSCH und noch mal PLATSCH.
Und siehe da, sofort kehrte Ruhe ein. Es platsche auch ganz schön wenn Friedhelm mit seiner riesigen Flosse auf das Wasser schlug.
„Hört mal zu!“, rief er laut. „ Ich habe die Lösung für euer Problem!“
Die Trolle erstarrten förmlich und mucksten sich kein bisschen mehr.
Das hätten sie bei dem Wasserstand auch gar nicht mehr gekonnt.
„Los sag's uns!“, rief der größte der Gnome. „Sag uns, was wir mit unserem Leuchtturm machen sollen!“

„Also!“, legte Friedhelm los. „Ihr müsst den Leuchtturm losschrauben und oben auf meine Nase setzen. Durch die Wärme der Leuchtturmlampe wird die Luft die ich atme schön warm und ich bekomme so ganz bestimmt meinen Schnupfen weg!“

Ja das war eine tolle Idee! Die Trolle waren außer sich vor Freude. Das war die Rettung für den Leuchtturm. Und gleichzeitig konnten die Trolle etwas Gutes für Friedhelm, ihren Retter, tun.

In Windeseile schraubten die Trolle ihren Leuchtrum los.

Und das war unter Wasser gar nicht so einfach. Jedes Mal musste einer ganz, ganz tief Luft holen, bevor er untertauchte.

Dann mussten alle mit anfassen und helfen den schweren Turm rüber auf den riesigen Rücken von Friedhelm zu transportieren. Hier wurde der Leuchtturm wieder mit vereinten Kräften auf das Nasenloch von Friedhelm gestellt.

Der einzige Troll, der nun etwas beleidigt war, war der Leuchtturmwärter-Troll, denn jetzt war die Luft ganz schön schnell unterwegs, wenn Friedhelm ein- und ausatmete.

Da Friedhelm rund 5 3/8 Mal so groß war wie die nun fast ganz versunkene Wellentroll-Insel, beschlossen die Wellentrolle nunmehr auf Friedhelms Rücken heimisch zu werden. Friedhelm hatte nichts dagegen. Meist zog er alleine durch die Meere und das war oft ganz schön langweilig.

So wurden alle nicht versunkenen Habseligkeiten der Trolle auf die neue, lebende Insel geschafft.

Sie hatten gerade den letzten Sack Gischt umgeladen, als mit einem „gurgel-gurgel“ ihre Insel auf Nimmerwiedersehen im Meer verschwand.

Froh alles überstanden zu haben, setzten sich die Wellentrolle an den Fuß ihres Leuchtturms. Kein lautes Hatschi ließ sie mehr zusammenzucken. Die warme Luft des Leuchtturm-Feuers hatte Friedhelm wirklich gut getan.

So waren die Wellentrolle voller Vorfreude auf den nächsten Tag, an dem sie wieder die Gischt von den Wellenkämmen einfangen wollten. Friedhelm hatte ein Lächeln auf seinen riesigen Lippen. Er war glücklich den blöden Schnupfen endlich los zu sein und noch glücklicher darüber von nun an nicht mehr alleine durch die Meere ziehen zu müssen.

Nun begannen für ihn, Friedhelm, und für die Wellentrolle neue Abenteuer auf dem unendlichen Meer.

copyright Idee Dieter Lend, Illu Tamara Lend